N-min Methode

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Die Nmin -Methode

Mehr als 95 % des Gesamtstickstoffpotentials ist in der Humusfraktion organisch (Aminosäuren, Amide etc.) gebunden. Die mineralischen, d.h. die pflanzenaufnehmbaren Formen des Stickstoff (Nmin) bestehen überwiegend aus Nitrat (NO3-), Ammonium (NH4+) und zu einem sehr kleinen Anteil aus Nitrit. Nitrit ist ein toxisches Zwischenprodukt bei der Nitrifikation und Denitrifikation und tritt im Boden nur in Mengen auf, die vernachlässigt werden können. Die Ammoniummenge hängt stark vom pH-Wert des Bodens ab und steigt mit zunehmendem Säuregrad.

Die Umwandlung von organischem in mineralischem Stickstoff (N-Mineralisierung) erfolgt durch zahlreiche Mikroorganismen im Boden, deren Aktivität von der Bodenwärme, Bodenfeuchtigkeit, Sauerstoffgehalt und einem günstigen pH-Wert (6 - 7) abhängig ist. Die Ermittlung des Angebotes an pflanzenverfügbarem mineralischen Stickstoff nach der Nmin Methode stellt jedoch nur eine Momentaufnahme des N-Angebotes dar. Die tatsächliche Stickstoffnachlieferung ist aufgrund der nicht prognostizierbaren N-Dynamik schwer abschätzbar.

Leider stimmt das saisonale Angebot oft nicht mit dem Bedarf überein, so dass es trotzdem in bestimmten Vegetationsabschnitten, speziell in der Phase nach der Blüte, zu einer Unterversorgung mit Stickstoff kommen kann. Aus diesem Grund erscheint eine Stickstoffbedarfsermittlung nach der Nmin Methode in der obstbaulichen Praxis mit Ausnahme des Erdbeeranbaus nur bedingt zielführend. Der optimale Zeitraum für die Nmin Analyse liegt zwischen ca. Ende März bis Anfang April. Der ertragsbegrenzende Faktor ist das Nmin Angebot im Frühjahr. Während der Hauptwachstumsphase von Mitte Mai bis Mitte Juli reicht die N-Nachlieferung nicht immer aus, um den Bedarf der Bäume vollständig zu decken. Deshalb sollte zur Apfelblüte ein ausreichender Nmin Vorrat vorhanden sein.

Die Bodenprobe sollte im Pflanzstreifen von zwei Horizonten (0 - 30 cm, 30 - 60 cm) gezogen werden. Die Hauptmasse der Baumwurzel befindet sich in einer Tiefe von 0 - 40 cm. Nach der Probenziehung muss die Probe rasch ins Untersuchungslabor gebracht werden. Für den Transport der Proben sind Kühltaschen zweckmäßig. Die Analyse kann in Labors (z.B. Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit – AGES, Landwirtschaftliches Versuchszentrum Steiermark) oder von mobilen Labors der Landwirtschaftskammer durchgeführt werden. Grundsätzlich gibt es für den Praktiker auch die Möglichkeit einer halbquantitativen Analyse über Nitrat-Teststreifen (Firma Merck), welche sich je nach Nitratgehalt in der Bodenlösung unterschiedlich stark verfärben. Die Auswertung kann durch den Vergleich mit einer Referenzfarbskala oder reflektrometrisch erfolgen. In diesem Fall ist jedoch genau auf die jeweiligen Vorschriften der Probenvorbereitung (Homogenisierung) und Analyse (Analysenverfahren, Berechnung der Ergebnisse bezogen auf Trockenmasse) zu achten.

2._pflege-_und_kulturmassnahmen/1_naehrstoffversorgung/03_ermittlung_des_naehrstoffbedarfes/01_bodenanalyse/03_n-min_methode.txt · Last modified: 2022/01/18 12:26 (external edit)
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