Stickstoff und Phosphor

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Stickstoff und Phosphor

Stickstoffmangel kann bei allen Obstarten, besonders auf humusarmen Böden auftreten. Die Blätter bleiben klein, die Färbung der Blattoberfläche erscheint erst gelbgrün bis gelb, später orange bis rotviolett. Auch eine vorzeitige herbstliche Verfärbung kann durch N-Mangel hervorgerufen werden. Blätter an der Basis fallen früher ab. Die Triebe sind kurz, dünn und brechen auch leicht. Einjähriges Holz ist manchmal gelb gefärbt. Der Triebabschluss setzt früher ein. Die Blütenbildung bleibt schwächer mit meist starkem Junifruchtfall. Starke Ertragsschwankungen sind die Folge. Die Früchte sind kleiner, die Grundfarbe hellt früher auf. Das Fruchtfleisch kann eine festere Konsistenz aufweisen. Höhere Temperaturen im Sommer wirken sich bei N-Mangel besonders negativ auf die Assimilationsvorgänge aus.

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Parzelle mit typischen N-Mangelerscheinungen hier als Folge gestörten Wurzelwachstums

Eine überhöhte N-Versorgung zeigt sich in einer verstärkten Triebbildung und einem späten Triebabschluss im Herbst. Dadurch kann es im Winter zu Frostschäden kommen. Zusätzlich verursacht das langanhaltende Wachstum im Herbst ein Durchtreiben der Blütenknospen. An den Früchten tritt eine Reifeverzögerung durch einen überhöhten Chlorophyllgehalt im Fruchtfleisch auf. Aufgrund der schlechten Ausfärbung werden die Früchte länger an den Bäumen belassen. Physiologische Fruchtstörungen, wie Stippe, Fleischbräune, Kernhausfäule oder Glasigkeit treten verstärkt auf. Die Lagerfähigkeit der Früchte nimmt stark ab.

Symptome für in der Praxis nur sehr selten sichtbar werdenden P-Mangel sind kleine dunkelgrüne Blätter, die dann purpur bis bronzefarben werden. Vor allem die Verminderung der Blütenknospenbildung ist auf P-Mangel zurückzuführen. Auch halbmondförmige Nekrosen an den Rändern älterer Blätter deuten auf zu geringen Phosphorgehalt hin. Bei zu niedrigem oder zu hohem pH-Wert kann es zu Phosphorfestlegung im Boden kommen. Dies führt zu einer empfindlichen Beeinträchtigung der Pflanzenentwicklung. Auch geringer Humusgehalt im Boden kann zu Phosphormangel führen.

P-Überschuss tritt selten auf, da dieses Element im Boden stark fixiert ist. Ein erhöhtes P-Angebot kann aber zu Mangelsymptomen bei anderen Nährstoffen führen. Vor allem Kalzium, Bor, Kupfer und Mangan können davon betroffen sein.

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