Kalium und Kalzium

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Kalium und Kalzium

Bei Kaliummangel treten an der Triebbasis bei den älteren Blättern zuerst gelbe, später braune Nekrosen auf, wobei sich der abgestorbene Blattrand nach oben rollt. Man spricht dann von der Blattranddürre. Diese Nekrosen treten bei den einzelnen Obstarten unterschiedlich in Erscheinung. Während sich die Gelbfärbung beim Kernobst von der Blattspitze beginnend als schmaler Streifen am Blattrand fortsetzt, tritt beim Steinobst die Gelbverfärbung mehr zwischen den Blattnerven auf. Beim Beerenobst zeigen die Blätter blaugrüne Verfärbung. K-Mangel führt zu einer verstärkten Frostanfälligkeit der Triebe. Auch mangelnde Wuchsleistung (kürzere Internodien) ist ein typisches Zeichen für einen Mangel, genauso wie überreicher Blütenansatz, der aber durch Frost zur Blütezeit stark gefährdet ist. Die Früchte sind schlecht ausgefärbt und meist klein. Das Fruchtfleisch ist ohne Aroma. Weiters führt K-Mangel zu verstärkter Atmung und damit verbunden zu einem höheren Atmungskoeffizienten, weil die Regulierung der Spaltöffnungen von der Kaliumversorgung abhängig ist. Auch höhere Empfindlichkeit der Früchte gegenüber niedrigen Lagertemperaturen und somit höhere Anfälligkeit für Kältefleischbräune ist nachgewiesen worden. K-Mangel zur Hauptfruchtwachstumszeit behindert die Ertragsbildung und wirkt sich auf die Entwicklung der Blütenknospen negativ aus. Kaliummangel kann auch durch eine zu hohe N- und P-Versorgung entstehen.

Symptome, wie Wachstumsverzögerungen oder Verbrennungen an Blättern sind eher auf das Cl-Anion zurückzuführen, als durch K-Überschuss, da Kalium ähnlich dem Phosphor im Boden relativ stark fixiert ist. Zusätzlich können die Pflanzen erhöhte K-Gaben schadlos überstehen. Es kommt aber zu Ca-Mangelsymptomen, die Qualitätsminderungen an Früchten (Stippigkeit der Äpfel) verursachen. Eine Reifeverzögerung kann K-Überschuss ebenfalls induzieren.

Durch Kalziummangel kann die Aufnahme der anderen Nährstoffe beeinträchtigt werden Die Symptomatik betrifft in erster Linie die Früchte. Stippe, Fleischbräune und vorzeitige Reife sind Folgen zu geringer Ca-Versorgung der Frucht und gehen einher mit verstärkter Atmungsintensität. Kalziummangel führt weiters zur Hemmung des Wurzelwachstums.

Die sogenannten „Kalkchlorosen“ sind hingegen auf zu hohe Kalkgehalte im Boden zurückzuführen. Es kommt dabei zu einer Fixierung von Eisen und anderen Spurenelementen. Symptome sind das Gelbwerden der Blätter, von der Spitze aus beginnend. Ganze Astpartien werden dann in der Folge geschädigt. Ca-Überschuss verursacht zusätzlich auch noch Bor-, Mangan- und Zinkmangel.

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