Erdbeere

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Erdbeere

Aufgrund ihres flachen Wurzelsystems reagieren Erdbeeren sehr empfindlich auf zu hohe Düngegaben. Vor allem eine Übersalzung sollte verhindert werden. Die Nährstoffaufnahme der Erdbeere ist im Pflanzjahr äußerst gering. Auf zu große Stickstoffgaben sollte verzichtet werden, da es sonst zu einer verspäteten Blütenknospendifferenzierung kommt und die Frosthärte leidet. Auch in Erntejahren sollte Stickstoff sparsam eingesetzt werden. Vor allem bei starkwüchsigen Sorten (z.B. Darselect) führt der aus zu starker Düngung resultierende Wuchs zu dichtem Blattstand und somit zu vermehrtem Auftreten von Pilzkrankheiten. Ab dem zweiten Ertragsjahr kann meist auf eine Düngung verzichtet werden.

Die bedarfsgerechte Aufteilung der Stickstoffgaben im Vegetationszyklus ist wesentlich:

  • Die erste Gabe erfolgt direkt nach Ende der Vegetationsruhe in der Größenordnung von 20 bis 40 kg N/ha. Abhängig ist die Höhe dieser Düngung von der Vorfrucht (bzw. Fruchtfolge) und Sorte (Wuchsstärke). Für diese Düngung sollte kein Harnstoff verwendet werden, da dieser zu langsam verfügbar ist.
  • Für die Bemessung der zweiten Stickstoffdüngung wird eine Nmin-Untersuchung empfohlen. Diese ist durchzuführen, wenn sich der Boden aufgewärmt hat und somit die Mineralisierung des Stickstoffes eingesetzt hat. Bei Erdbeere wird dabei der Bodenbereich 0 bis 30 cm untersucht. Angestrebt wird ein Nmin-Gehalt von 60 kg N/ha. Durchgeführt wird diese Düngung nach der Blüte und vor der Stroheinlage. Die Menge der Stickstoffdüngung beträgt abermals zwischen 20 und 40 kg und ist ebenfalls von den bereits oben genannten Parametern abhängig.
  • Die dritte Stickstoffdüngung erfolgt direkt nach der Ernte. Auch hier sollten 20 bis 40 kg eingebracht werden.

Auf mittelschweren Böden werden die wenig auswaschungsgefährdeten Elemente Phosphor, Kalium, Magnesium und Calcium breitflächig ausgebracht (bei Dammkulturen vor dem Auffräsen der Dämme). Die Höhe der Düngung ergibt sich aus den Ergebnissen der Bodenuntersuchung sowie aus dem zu erwartenden Ertrag. Wurde im Rahmen der Bodenuntersuchung ein Mangel an Spurenelementen festgestellt, so sind diese ebenfalls mit einem geeigneten Dünger einzubringen. Hierzu ist anzumerken, das Erdbeeren sehr empfindlich auf chloridhaltige Dünger reagieren. Kali sollte deshalb in Sulfatform (Patentkali, Kalisulfat) eingesetzt werden.

Ist aufgrund spezieller Bodenverhältnisse oder außerordentlicher Vegetationsverläufe mit Mangelerscheinungen zur rechnen, kann diesen mit Blattdüngung vorgebeugt werden. Besonders der Einsatz von Blattdüngern mit phosphoriger Säure eignet sich hervorragend um Erdbeerwurzeln zu stärken und die Vitalität des Laubes zu fördern. Eine solche Blattdüngung kann bis zu fünf Mal jährlich durchgeführt werden.

Wird mittels Bewässerung gedüngt (Fertigation) sollten vom Beginn des Blütenschiebens an bis max. 3 kg N/ha verabreicht werden. In der Vollblüte und der Fruchtbildung kann bis zu 5 kg N/ha wöchentlich gedüngt werden. Bei der Bemessung dieser N-Gaben muss der Zustand der Anlage miteinbezogen werden. So dürfen starkwüchsige, dichte Anlagen nach dem Abblühen nicht mehr gedüngt werden, da sonst vermehrt Schäden durch Fruchtfäulen auftreten.

Düngungsrichtwerte für Erdbeere in kg Reinnährstoff pro ha

Ertrag (t/ha)

N

P2O5

K2O

MgO

Bor

<15

60

25

80

15

0,4

15-20

100

35

130

20

0,5

20

120

45

170

25

0,6

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2._pflege-_und_kulturmassnahmen/1_naehrstoffversorgung/05_besonderheiten_bei_der_duengung_von_obstarten/04_erdbeere.txt · Last modified: 2022/01/18 12:26 (external edit)
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