Sortenwahl

Created from: /home4/obstbau/obstbau/lm_data/lm_813/Export-aktuell/Walnuss_Juglans_regia_Algemeines_12SC110/lesson.xml



Als hoch heterozygote Pflanze, ist - ähnlich wie beim Apfel- mit einer starken Aufspaltung der Eigenschaften zu rechnen, so dass selbst bei ein- und demselben Mutterbaum aus den Nüssen sehr unterschiedliche Sämlinge keimen können. Im Laufe der Jahre wurden aus einer Vielzahl von Sämlingen die besten herauselektioniert und weitervermehrt.

Die Selektionsarbeit und Prüfung der verschiedenen Sämlinge ist auch die Ursache für die oft etwas ungewohnte Benennung vieler Sorten mit Nummern und dem Ort der Entstehung (z.B. Geisenheim 120)
|


nuss18.jpg Aufhauser Baden [Quelle 5] |

Bei der Sortenwahl sollten folgende Parameter bedacht werden:


  • spätaustreibend: hier ist besonders in Regionen mit Spätfröste auf eine gewissenhafte Sortenwahl zu achten, weil die weiblichen Blüten am diesjährigen Holz gebildet werden. Frostschäden können daher zu einem Totalausfall der Ernte führen


  • Fruchtqualität: die Sorte sollte wohlschmeckend und großfrüchtig sein, daneben spielen zum Beispiel die Auslösbarkeit der Kerne, die Lagerfähigkeit und die Kernfarbe sowie der Schalenschluß eine Rolle. Das Kern- zu Schalenverhältnis sollte ca. 50:50 betragen.


  • Ertrag: auch im Walnussanbau wird auf einen frühen Ertragseintritt, sowie reiche und regelmäßige Ernten Wert gelegt. Eine gute Sorte sollte bereits ab dem 3.Standjahr zu tragen beginnen.


  • Robust gegen Krankheiten: hier ist vor allem auf Bakterienbrand (Pseudomonas juglandis) und diverse pilzliche Erreger zu achten


  • auf Solitärstandorten muß zudem die Sorte apomiktisch sein, um auch ohne Befruchtung reichlich Nüsse liefern zu können



Je nach Anforderungsprofil haben sich folgende Sorten in Österreich bewährt:



Seifersdorfer, Lake, Geisenheim 120, Weinsberg 2, Geisenheim 26, Geisenheim 1247



Jupiter, Geisenheim 26, Geisenheim 139



Esterhazy II, Geisenheim 26, Geisenheim 139



Aufhauser Baden, Geisenheim 1239

Daneben gibt es selbstverständlich auch Sorten anderer Nussproduktionsgebiete (Frankreich, USA), die sich jedoch bei uns derzeit nicht durchgesetzt haben, wie zum Beispiel die amerikanischen Sorten “Hartley” oder “Chander”. Bekannte fanzösische Sorten sind “Parisienne” und “Mayette”

4._wirtschaftlich_wichtige_obstarten/9_walnuss/05_anbau_und_vermehrung/01_sortenwahl.txt · Last modified: 2022/01/18 12:26 (external edit)
Back to top
CC Attribution-Share Alike 4.0 International
Driven by DokuWiki Recent changes RSS feed Valid CSS Valid XHTML 1.0