Kontrolle und Schadschwelle

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Kontrolle und Schadschwelle

Weißtafeln

Der Flug der Apfelsägewespe kann sehr gut mit Weißtafeln beobachtet werden. Da die Funktion der Weißtafeln auf dem Prinzip der Lichtreflexion beruht, müssen die Tafeln bestmöglich dem Sonnenlicht ausgesetz sein (hoch und frei aufhängen). Die Weißtafel sollte schon im Rotknospenstadium aufgehängt werden.

Die Schadschwelle liegt bei 20–50 Wespen/Falle.

Die Fallen sollten unbedingt bei frühblühenden Sorten aufgehängt werden, da diese zuerst beflogen und befallen werden. Um den Schlupf der Larven festzustellen, müssen befallene Knospen mit einer Nadel vorsichtig zerlegt und das Ei kontrolliert werden. Erreicht das Ei das Schwarzkopfstadium, so ist normalerweise in den nächsten 1–3 Tagen mit dem Schlupf der Larven zu rechnen. Dieser Zeitpunkt ist wichtig, wenn die Bekämpfung auf die schlüpfenden Larven erfolgt.

Vorbeugende Bekämpfung

Es sind keine vorbeugenden Maßnahmen bekannt.

Direkt in der integrierten und biologischen Bekämpfung

Wenn der Druck durch die Apfelsägewespe sehr groß ist und im letzten Jahr sehr viele Früchte mit Einbuchtungen im Kelchbereich bei der Ernte zu finden waren, sollte auf alle Fälle eine frühe Behandlung auf adulten Sägewespen beim Flug erfolgen (Ballonstadium-Blühbeginn →Spritzungen daher in den Abendstunden außerhalb des Bienenfluges).

Wenn diese Einbuchtungen im biologischen Bereich ein Qualitätsproblem darstellen, dann kann man mit Spruzit versuchen, die Wespen abzutöten. Wenn der Druck nicht so groß ist, sollte man abwarten, bis der Schlupf der Larven erfolgt. Dann ist es jedoch notwendig, den Schlupfzeitpunkt genau zu kontrollieren (meist fällt dies mit dem Fall der Blütenblätter bei den einzelnen Sorten zusammen).

Da die Sägewespe die Sorten nach der Aufblühfolge befällt, müssen die Sorten auch vom Zeitpunkt her unterschiedlich behandelt werden. Zuerst werden frühblühende und später mittelblühende Sorten behandelt. Bei spätblühenden Sorten ist der Befall meist sehr gering.

Als Mittel stehen hier Rubitox (Spritzpulver und flüssig), Metasystox R, Metasystox R5, sowie die Mittel aus der Gruppe der Nitroguanidine (Mospilan und Calypso) in der IP zur Verfügung.

Bei gleichzeitigem starken Druck durch die Mehlige Apfellaus sollte entweder Mospilan oder Calypso verwendet werden, da diese ausgezeichnet auf die Mehlige Laus wirken. Sie haben ebenfalls eine sehr gute Nebenwirkung auf Wanzen und andere Rüsselkäfer. Ist der Druck der Sägewespe und anderen Schädlinge gering, sollte von diesen beiden Mitteln Abstand genommen werden, da sie sehr viele Nützlinge schädigen und eigentlich nur für die Raubmilben halbwegs verträglich sind. Im biologischen Obstbau steht mit Quassia ein ebenso wirksames Mittel zur Bekämpfung der schlüpfenden Larven zur Verfügung. In Ausnahmejahre kann es einen längeren Larvenschlupf geben, weswegen dann eine 2. Behandlung notwendig wird. Wenn schon auf die adulten Wespen eine Behandlung durchgeführt wurde, braucht normal keine 2. Behandlung mehr erfolgen.

5._pflanzenschutz_im_obstbau/4_blattwespen/01_blattwespe/01_apfelsaegewespe/04_kontrolle_und_schadschwelle.txt · Last modified: 2022/01/18 12:26 (external edit)
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