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• Keine anfälligen Sorten und Unterlagen pflanzen. Als anfällig gelten u.a. Boskoop und Cox Orange sowie die Unterlage M9. In der Unterlagenwahl ist jedoch aus anbautechnischen Gründen keine andere Wahl möglich.

• Schutz der Apfelbäume vor Wunden (Hagelnetze errichten usw.)

• Triebwachstum reduzieren → starkes Triebwachstum fördert die Blutlaus

• Nützlinge schonen (Blutlauszehrwespe) und fördern (Ohrwurm)

Direkt Bekämpfung

Eine chemische Bekämpfung ist nur in den seltensten Fällen notwendig. Mit etwas Geduld und einem schonenden Spritzprogramm kann im Herbst ein sehr hoher Parasitierungsgrad durch die Blutlauszehrwespe erreicht werden.

Bekämpfung in der integrierten Produktion:

Wenn es zu einer bekämpfenswürdigen Situation der Blutlaus kommt, ist oft entweder ein starker Hagelschlag oder eine stärkere Anwendung von Chitinsynthesehemmern wie Dimilin und Alsystin die Ursache. Diese Chitinsynthesehemmer schädigen den Ohrwurm, welcher der wichtigste Blutlausräuber ist.

Als erste Maßnahme sollten daher diese Produkte vorübergehend nicht oder nur mehr in geringem Umfang verwendet werden. Ebenso ist im Sommer die Verwendung von Calypso zu vermeiden. Calypso schädigt die Blutlauszehrwespe sehr stark. Sollte trotz eines verminderten Einsatzes von Dimilin bzw. Alsystin die Blutlaus stärker auftreten und die Blutlauszehrwespe vor allem im Frühjahr und Frühsommer nur geringe Parasitierungsgrade erreichen, so sollte man mit Pirimor regulierend eingreifen. Diese Maßnahme sollte vor allem dann erfolgen, wenn die Blutläuse auch beginnen, die Früchte zu besiedeln und diese bereits klebrig werden. Pirimor ist im Vergleich zu den Nitroguanidinen das einzig schonende Blutlausmittel. Von einem Einsatz von Calypso oder Mospilan gegen die Blutlaus sollte Abstand genommen werden, da diese Mittel die Nützlinge zu sehr schädigen.

Bekämpfung in der biologischen Produktion:

Hier sollte eigentlich aufgrund der Vielfalt der Nützlinge keine Behandlung notwendig sein. Sollte jedoch aus Witterungsgründen die Parasitierung und räuberische Leistung der Nützlinge zu gering sein, so kann auch hier ein Eingreifen notwendig sein. In diesem Fall kann man mit Seifen- bzw. Netzmittel versuchen, den Befall unter Kontrolle zu bringen, da stärkerer Befall über mehrere Jahre den Baum schwächt.