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Die Mehlige Apfelblattlaus überwintert als schwarzes Winterei einzeln oder in Gruppen am alten Holz. Die ersten Stammmütter schlüpfen schon beim Austrieb aus ihren Eiern und machen bereits eine Fundatrixgalle, d.h., sie biegen die Blattspitze oder den Blattrand hinunter und rollen ihn ein.

Im Mausohr - Grünknospenstadium sind diese Gallen nur sehr schwer zu finden. Nach ca. 2–3 Wochen sind die Stammmütter erwachsen und beginnen mit der Zeugung der parthenogenetischen Nachkommenschaft. Nach der Blüte beginnen die Läuse der ersten Generation selbst Junge zu zeugen. In diesem Moment kann der Befall sehr rasch zunehmen. Die Vermehrungsrate der Mehligen Laus ist enorm hoch, und damit kann es sehr leicht zu sehr großen Schäden kommen. Neben den deutlichen Blattrollungen werden durch die Saugtätigkeit der Läuse auch die Früchte geschädigt. Die Früchte bleiben klein und deformiert und fallen nicht ab. Diese Fruchtschäden können schon in oder kurz nach der Blüte entstehen. Die Triebe werden eingerollt (Ringelschwänzchentriebe).Triebe mit Befall von Mehligen Apfelläusen entwickeln meistens keine Blütenknospen.

Ab Anfang Juni (bei ca. 15 mm Fruchtgröße) bekommt ein Teil der Läuse Flügel und wandert auf den Wegerich Sommerwirt ab. Ist die Vegetation jedoch sehr üppig, dann bleibt ein Teil der Mehligen Blattläuse am Apfelbaum. Die ungeflügelten Läuse werden durch Ameisen und Wind auf andere Äpfelbäume verbreitet und bilden dort neue Kolonien. Die geflügelten Läuse wandern gleich auf den Wegerich ab. Bis in den Spätsommer hinein können auf diese Weise neue Kolonien entstehen, die jedoch nicht so gefährlich sind, wie die im Frühjahr gebildeten. Im Herbst bilden sich geflügelte Geschlechtstiere aus. Diese wandern auf den Apfelbaum zurück, sofern sie nicht auf dem Apfelbaum geblieben sind. Die befruchteten Weibchen legen dann ihre Wintereier ab.

Quelle: Lind et al, 1998