Berechnungsgrundlagen I

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Berechnungsgrundlagen I

Grundlage für alle Berechnungen sind für jeden Sortenblock folgende Anlagen-Daten:

- Nettofläche in ha
- Reihenabstand
- Kronentiefe an der dicksten Stelle des Baumes
- Anzahl offener Düsen
- Baumhöhe einschließlich Langtriebe
- bisherige Fahrgeschwindigkeit in jedem Sortenblock
- bisheriger Brühedruck in jedem Sortenblock
Zusätzlich werden noch benötigt

- der verwendete Düsentyp
- die maximale Anzahl einsetzbarer Düsenstöcke
- die maximal mögliche Fahrgeschwindigkeit beim Spritzen
- die Zeit für die Behandlung eines Hektars der Anlage mit der höchsten Filterfläche/ha (Referenzanlage)

Die Baumhöhe wird nur erfasst, um einen Anhaltspunkt für das Baumvolumen zu bekommen und die Ergebnisse des Modells zu überprüfen sowie den Vergleich mit Ihrer bisherigen Dosierung zu ermöglichen. Sie wird jedoch nicht für Berechnungen verwandt, da Baumhöhe und Anzahl offener Düsen voneinander unabhängige Variablen sind und bei Superspindelanlagen häufig nicht weniger Düsen geöffnet werden müssen als bei Standard-Spindeln: wegen engerer Reihenabstände stehen Superspindeln näher an der Spritze, so daß trotz geringerer Höhe meist ebenso alle verfügbaren Düsen geöffnet werden müssen, um den Baum wie bei größeren Standard-Baumformen komplett behandeln zu können.

Da aus diesem Dosierungsmodell bei Anlagen mit sehr niedriger Filterfläche (Junganlagen, sehr schlanke Superspindeln bei engen Reihenabständen) sehr hohe Fahrgeschwindigkeiten resultieren können, und je nach Beschaffenheit des Anlagenbodens oder bei Spritz-Mulch-Kombinationen maximale Fahrgeschwindigkeiten nicht überschritten werden dürfen, werden die Fahrgeschwindigkeiten in solchen Anlagen auf einen betriebsspezifisch maximalen Wert begrenzt. Dies ergibt in diesen Anlagen eine Erhöhung der Behandlungszeit pro ha und bei konstantem Druck in der Folge etwas höhere Wasser- und Mittelmengen.

Um sorten- und anlagenspezifische Behandlungen zu ermöglichen, sollten alle Sortenblöcke, sobald sie zu irgend einem Zeit-punkt separat behandelt werden (Pflanzenschutz, Ausdünnung, Blütenansatzförderung, Blattdüngung, Abschlußspritzungen, etc.) in jeder Anlage getrennt erfasst werden.

Aus den Daten aller Sortenblöcke des Betriebes wird der Sortenblock herausgesucht, welcher die höchste Filterfläche (Filterschichtdicke) pro ha aufweist. Die Formel zur Berechnung der Filterfläche pro ha einer Anlage lautet:

Filterfläche m²/ha = 10.000 x Kronenbreite / Reihenabstand

Die Anlage mit der höchsten Filterfläche/ha des Betriebes dient als Referenzanlage und die zur Behandlung von 1 ha dieser Anlage benötigte Zeit als Referenzzeit für alle anderen Anlagen im Betrieb. Zur Ermittlung der Referenzzeit stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: a) die Zeit, die im Betrieb bisher benötigt wurde, um einen Hektar der Referenzanlage zu behandeln. Dieser Wert kann jedoch weit außerhalb eines ungefähren Sollwertes für den Durchschnitt von Anlagen mit ähnlichen Filterflächen liegen und würde sich demnach auf alle Anlagen des Betriebes auswirken. Aus diesem Grund wird in der Regel ein überbetrieblicher Wert verwendet, der aus den Filterflächen der dichtesten Praxis-Anlagen des Bodenseegebietes und der dafür verwendeten, durchschnittlichen Behandlungszeit abgeleitet wurde. Dieser Wert (Netto-Behandlungszeit 33,3 min/ha für eine Filterfläche von 6667 m²/ha,), der 95% aller Anlagen am Bodensee beinhaltet, wird als Referenzwert verwendet. Die Behandlungszeit/ha der Standard-Anlage im Betrieb wird über das Verhältnis dere

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