Kontrolle und Schadschwelle

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Gegenspieler

Die Rote Spinne hat unter natürlichen Umständen sehr viele Gegenspieler und sollte deshalb in der biologischen Produktion kein großes Problem darstellen. Der mit Abstand wichtigste Gegenspieler ist die

. Daneben können auch noch Kugelkäfer, Florfliegen und die kleine Blumenwanze (Orius.m.) wertvolle Hilfe leisten. Je nach Witterung können diese Räuber in manchen Jahren auch ohne die Mithilfe von Raubmilben eine Regulation der Spinnmilben erreichen.

Die Raubmilben haben als Nützlinge den großen Vorteil, dass sie das ganze Jahr über am Baum verbleiben und somit immer da sind, wenn es Spinnmilben gibt (Schutzräuber). Diese Nützlinge haben einen tropfenförmigen Körper und sind milchig-weiß bis orange-rot (wenn sie gerade eine Rote Spinne gefressen haben). Sie überwintern als adultes Weibchen in Ritzen am Stamm und erscheinen im Frühjahr schon vor der Blüte. Zuerst sind sie im Flaum der Kelchblätter und im Kelchknoten zu finden, später halten sie sich auf der Unterseite der Blätter auf. Dort bevorzugen sie den Platz um die Mittelrippe des Blattes. Raubmilben lieben vor allem Sorten mit stark behaarten Blättern (z.B. Jonagold, Idared usw.) Auf wenig behaarten Blättern, wie bei Golden Delicious, ist es viel schwieriger, mit Raubmilben zu arbeiten.

Eine stabile Situation von Roter Spinne und Raubmilbe tritt nicht immer sofort ein.

1 Raubmilbe/Blatt kann 8–10 Rote Spinnmilben/Blatt kontrollieren.

Raubmilben sind jedoch sehr empfindliche Tiere und werden von verschiedenen Pflanzenschutzmitteln mehr oder weniger stark gehemmt bzw. getötet. Eigentlich sollte dies im biologischen Anbau kein Problem sein. Da jedoch der Schwefel im biologischen Anbau eines der wichtigsten Schädlingsbekämpfungsmittel ist, wird daher Schwefel oft gespritzt. Oftmalige Schwefelspritzungen in höheren Dosierungen können aber den Raubmilben sehr schaden.

Eine dauerhafte und problemlose Bekämpfung der Roten Spinne ist nur mit Raubmilben möglich.

Neben den Raubmilben sind auch der Kugelkäfer, die kleine Blumenwanze, die Florfliegen- und Marienkäferlarven sehr wirksame Helfer gegen die Rote Spinne. Ihr Nachteil ist, daß sie Säuberungsräuber sind und erst bei einem Befall mit Roter Spinne in die Anlage kommen. Meist ist jedoch dann die Population der Spinnmilben schon so stark angestiegen, dass diese Nützlinge sie nicht mehr unter Kontrolle halten können

5._pflanzenschutz_im_obstbau/2_milben/01_milben/01_rote_spinne/04_kontrolle_und_schadschwelle.txt · Last modified: 2022/01/18 12:26 (external edit)
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