Konsequenzen

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Konsequenzen der Anwendung chemischer Pflanzenschutzmitteln

Eingriff in die Lebensgemeinschaft

Bei der Intensivierung des chemischen Pflanzenschutzes wurde schon nach wenig Jahren die Erfahrung gemacht,

dass auch negative Wirkungen mit dem einseitigen und übermäßigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verbunden sein können.

Dies zeigte sich zunächst besonders bei Insektiziden und Akariziden, später auch bei Herbiziden und Fungiziden. Die Populationsdichte der Schaderreger wird durch die verschiedenen Massenwechselfaktoren innerhalb bestimmter Grenzen geregelt.

Bei tierischen Schadorganismen können unter anderem Räuber oder Parasitoide als Nützlinge für die Begrenzung von Bedeutung sein.

Die meisten Akarizide und Insektizide erfassen auch diese Nützlinge und andere, indifferente Organismen in mehr oder weniger starkem Maße.

Darüber hinaus wird durch eine radikale Verminderung der Populationsdichte eines Schädlings den spezifisch an diesen gebundenen,

dichteabhängigen Nützlingen die Nahrungsgrundlage entzogen.

Die Ausschaltung dieser Begrenzungsfaktoren kann die biozönotische Bindung eines Schaderregers vermindern und dadurch zu einer Erhöhung der Gradationswahrscheinlichkeit führen.

Auftretende Massenvermehrung werden nicht mehr oder erst mit übermäßiger Verzögerung wieder durch Nützlinge zum Zusammenbruch gebracht.

Durch den Einsatz der Pflanzenschutzmittel hervorgerufene Veränderungen in der Biozönose eines Standortes können zur Folge haben,

dass bisher ständig unter der wirtschaftlichen Schadensschwelle vorhandene Organismen nun zu neuen Schaderregern werden,

da ihre bisherigen Feinde durch die chemischen Bekämpfung stark dezimiert oder vollkommen ausgeschaltet werden.

5._pflanzenschutz_im_obstbau/1_grundlagen_des_pflanzenschutzes/05_konsequenzen.txt · Last modified: 2022/01/18 12:26 (external edit)
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